Unternehmen versuchen zunehmend ihre unternehmensinterne Kommunikation durch neue Kommunikationsplattformen schneller und besser zu machen. Nachdem Plattformen wie Facebook und WhatsApp im privaten Umfeld die E-Mail bereits weitgehend abgelöst haben, liegt es nahe, im Unternehmen ähnliche Produkte einzusetzen. Soziale Netzwerke und Collaborations-Plattformen wie Teams, Yammer, Connections, Beezy, Hoozin, Sitrion und Skype for Business rücken deshalb in den Fokus der Unternehmen.
SofTrust Consulting hat in den vergangenen Jahren zahlreiche E-Communication-Projekte begleitet und dabei sechs Hauptfehler identifiziert, die Soziale-Netzwerk-Projekte für gewöhnlich scheitern lassen.
Fehler Nr. 1: Von den neuen Werkzeugen die Lösung aller Probleme erwarten
Kein Kommunikationswerkzeug ist für alles gleich gut geeignet. Wer das Gegenteil glaubt, wird scheitern. Wer es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber behauptet verliert Glaubwürdigkeit. Jedes unternehmensinterne Social Network-Projekt muss deshalb klar definieren, auf welches Einsatzgebiet das Werkzeug zielt – und auf welche Gebiete explizit nicht.
Fehler Nr. 2: E-Mail ablösen wollen
E-Mail mag in vielerlei Hinsicht nicht perfekt sein – aber es ist ein Werkzeug das über die unterschiedlichen Hard- und Softwareplattformen funktioniert. Im Verkehr mit Lieferanten und Kunden wird E-Mail deshalb gemäß allen Marktuntersuchungen weiterhin die tragende Säule darstellen.
Fehler Nr. 3: Die Mitarbeiter nicht richtig einbeziehen
Unternehmen verwenden viel Aufwand in die Auswahl der richtigen Software-Lösung – aber viel zu wenig in die Einbeziehung der betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Wer glaubt eine Lösung am Tag X „über die Mauer“ werfen zu können sieht sich enttäuscht. Die Auswahl und Einführung einer sozialen Plattform oder einer Collaborationsplattform setzt ein Transformationsmanagement voraus, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine wichtige Rolle zuweist – und möglichst bereits lange vor der Softwareauswahl einsetzt.
Fehler Nr. 4: Fehlende Richtlinien
Wo man landet, wenn man der Belegschaft keine Rahmenbedingungen für die Nutzung eines elektronischen Werkzeugs vorgibt, haben Unternehmen am Beispiel E-Mail erlebt. Jeder tut was er möchte – und das ist meist nicht das Optimum für den Einzelnen und noch seltener das Optimum für das Unternehmen.
Fehler Nr. 5: Nicht trainieren
Soziale Netzwerke erscheinen vielen Verantwortlichen derart einfach, dass sie aufwändige Trainings für unnötig halten. Frei nach dem Motto: „Facebook hat die Leute auch nicht trainiert.“ Allerdings ist Facebook auch dann erfolgreich, wenn die Nutzer extrem unprofessionell und unwirtschaftlich kommunizieren. Unternehmen müssen dagegen die Nutzer ihrer internen sozialen Plattformen für jede aufgewendete Minute bezahlen.
Fehler Nr. 6: Nicht intervenieren
Laissez-faire ist vor allem in der Anfangsphase schädlich. Wer als Führungskraft seine Mitarbeitende bei der Einführung von internem Social Networking alleine lässt wird am Ende einen von zwei Effekten sehen: Entweder akzeptieren die Mitarbeitenden das Werkzeug nicht oder aber sie nutzen es so intensiv, dass ihnen vor lauter Kommunizieren immer weniger Zeit zum Arbeiten bleibt.
Wer die oben genannten Fehler vermeidet steigert die Chancen auf den Erfolg eines Social Network-Projekts deutlich. Entscheidend für den Erfolg sind dann letztendlich die Unterstützung des Top-Managements und die Bereitschaft des Unternehmens, in nennenswertem Umfang zu investieren.